Die fränkische Mittelalterstadt Ochsenfurt am Main ist ein Mittelzentrum in Unterfranken. Gelegen an der Südspitze des Maindreiecks. Umrahmt von Wäldern und weitläufigen Ackerflächen (dem Ochsenfurter Gau). Eingebettet in ein Flusstal, an dessen Hängen hier wie überall im daher auch sogenannten Mainfranken, Weintrauben angebaut werden.
Die Stadt Ochsenfurt: Vom Mittelalter zum Mittelzentrum
Die Wurzeln Ochsenfurts reichen bis ins frühe Mittelalter zurück, bis in die Zeit vor Karls des Großen. Die Geschichte der Stadt ist facettenreich. Begonnen hat die intensivere Besiedlung der Lage wie so oft mit der Gründung eines Klosters. Hiernach folgten viele Jahrhunderte, in denen die Stadt Aufschwung, Belagerung und manchen Krieg und Kaiser gesehen hat.
Die mainfränkische Stadt selbst ist im Kern recht klein. Dies jedoch macht gerade den Reiz der Mittelalterstadt aus, die bei Touristen aus dem In- und Ausland immer beliebter wird.
Ohne Eingemeindung leben gerade einmal gut 8.000 Menschen in der unterfränkischen Kleinstadt. Und doch weist die Stadt zweifelsohne den Charakter eines Mittelzentrums auf. Eigentlich gibt es so gut wie alles hier. Vom Krankenhaus über das Freibad und diverse Schulen (Grundschule, Realschule, Berufsschule) bis hin zum McDonalds.
Zu verdanken hat Ochsenfurt dies zum einen sicherlich der verkehrsgeografischen Lage im Zusammenspiel mit einer historischen und landwirtschaftlichen Bedeutung. Ochsenfurt liegt in unmittelbarer Nähe an einem Autobahnkreuz, das wohl jeder Autofahrer kennen dürfte: Am Schnittpunkt der A3 (Ost-West-Achse) und der A7 (Nord-Süd-Achse).
Der Main, der das Stadtbild und die ganze Region prägt, galt und gilt als wichtiger Verkehrsweg der in jüngster Zeit darüber hinaus immer stärker für den Tourismus an Bedeutung gewinnt. Davon abgesehen war der Main für das ein oder andere Unternehmen in der Region auch wichtiger Standortfaktor für eine gewerbliche Ansiedlung in Ochsenfurt.
Wichtigstes Beispiel in diesem Sinne dürfte die Zuckerfabrik sein. Auch diese prägt – gerade im Herbst – das Bild der Stadt. Genau dann nämlich, wenn aus dem Schlot der Fabrik weißer, süßlich riechender Wasserdampf strömt. Ein Geruch, an den sich Nichteinheimische vielleicht erst gewöhnen müssen. Für die Ochsenfurter selbst gehört dieser Geruch zum Herbst und zur Vorweihnachtszeit wie der Wein zur Region. Zudem mag die Zucker“fabrik“ das mittelalterliche Bild stören. Andererseits bietet der Anblick von Zuckersilos einerseits und Wehrtürmen andererseits einen überaus interessanten Kontrast.
Der Ochsenfurter Gau als landwirtschaftlich hochwertige Nutzfläche, dessen Zentrum und Namensgeber Ochsenfurt ist, bildet den Rahmen für die Stadt, die für die umliegenden Gemeinden das wichtigste Einkaufszentrum darstellt.
Mainfränkisches Umland von Ochsenfurt
Im Umland der Stadt findet sich eine Vielzahl touristisch höchst interessanter Orte. So lässt die Domstadt Würzburg ganz in der Nähe grüßen (keine 20 km entfernt). Das weltberühmte Rothenburg ob der Tauber liegt ca. 40 km südlich von Ochsenfurt entfernt im Landkreis Ansbach.
Was gerade Ochsenfurt für viele Besucher reizvoll macht ist dabei wie bereits erwähnt sicherlich die überaus zentrale Lage und die Tatsache, dass Ochsenfurt eben keine der was Hotellerie anbetrift wirklich teuren Standort in Mainfranken ist. Dafür aber lässt sich die Gegend von Ochsenfurt allerbestens erkunden. Vom Schiff aus, per Rad, oder eben doch mit dem Auto (A7, A3 Bundesstraße 13).
Die Geschichte der Stadt Ochsenfurt ist nicht nur lang. Sie ist auch facettenreich und verfügt über die ein oder andere wirklich spannende Legende. Oder ist es mehr als nur eine Legende?
Da wäre zum einen die tatsächlich vermutete Existenz eines Königshofs. Das Areal dieses „Hotels“ für Reichsfürsten und allerhöchsten fränkischen Adel soll sich heute im Bereich des Gasthofs „Zum Storchen“ befinden.
1300 Jahre Geschichte & prominenter Besuch
Berühmte Gesichter hat die Mittelalterstadt indes so einige in den Jahrhunderten zu sehen bekommen. Ochsenfurt, welches im Jahre 725 n. Chr. das erste Mal urkundlich erwähnt wird, durfte sich beispielsweise über den Besuch eines gewissen Kaisers Mathias von Habsburg, Kaiser Karl dem V. oder auch König Ludwig den I. von Bayern freuen.
Wobei die Freude nicht immer auf Seiten der Besucher war. Ein gewisser Richard Löwenherz wurde etwa in Ochsenfurt inhaftiert, nachdem man ihn auf seiner Rückkehr aus dem heiligen Land festgesetzt hatte.
Allerdings würde die Bezeichnung „Gast“ es wohl eher treffen, da sein Aufenthalt in Ochsenfurt während der Lösegeldverhandlungen in Würzburg doch wohl eher angenehm für ihn und seine Gefolgschaft gewesen sein durfte.
Hans Stock – des Königs Double
Untrennbar mit der Geschichte der Stadt verwoben ist der Mythos um Hans Stock – dem Schmied aus Ochsenfurt. Hans Stock begleitete das Ritterheer König Konradins im 13. Jahrhundert nach Sizilen. Selbiges wollte der König, der auch König von Jerusalem war, im zarten Alter von 16 Lenzen zurückerobern.
König Konradin scheiterte jedoch und wurde Anno Domini 1268 in Neapel öffentlich hingerichtet. Die Zeit der Staufer war vorbei. Aber auch die Zeit des deutschen Ritterheeres wäre ohne ihren Anführer vorbei gewesen. Zerfall drohte. Diesen wollten die Heerführer, allen voran Rudolf von Habsburg, unbedingt verhindern.
Da entsann man sich der wohl frappierenden Ähnlichkeit des Ochsenfurter Schmieds Hans Stock mit dem enthaupteten König. Kurzerhand bedrängte man den jungen Mann aus Ochsenfurt, in die Rolle des Königs zu schlüpfen und das Heer auf seinem Rückzug über die Alpen in die deutschen Lande anzuführen. Das tat er dann auch. Der Plan ging auf. Damit dürfte Hans Stock, der Schmied, wohl eines der – wenngleich von der Geschichte weitestgehend vergessen – wichtigsten Double gewesen sein, die es in der deutschen Geschichte jemals gegeben hat.
Das Geburtshaus des Schmieds ist noch heute zu bestaunen. Sogar übernachten kann man darin. Das Haus beherbergt heute eines der Hotels in Ochsenfurt.
Stadtbefestigung & Frankenwein
Wer nach Ochsenfurt kommt oder an Ochsenfurt vorbeifährt, etwa mit dem Zug, dem dürfte vor allem die imposante Stadtbefestigung auffallen.
Dabei ist die Ummauerung der Stadt überhaupt nichts besonderes in der mainfränkischen Region. Sieht man einmal davon ab, dass Ochsenfurt die wohl am besten erhaltene Stadtmauer, Wehrtürme und sonstige Befestigungsanlagen in Mainfranken besitzt.
Darüber hinaus ist die Tatsache, dass selbst die allerkleinsten Städte, Marke und Dörfer im Umland von Ochsenfurt, bzw. entlang des Maintals eine steinerne Ummauerung besitzen, stadthistorisch betrachtet ein geradezu exotisches Vorkommnis.
Denn: Eine Stadtmauer durften eigentlich nur Städte besitzen. Nur mit der Ernennung zur Stadt waren im fränkischen Reich gewissen Regalien und Privilegien verbunden. So auch das Marktrecht und die Schaffung einer Wehranlage.
Nun wurde Ochsenfurt im 13. Jahrhundert auch tatsächlich das Stadtrecht verliehen. Die Stadtmauer wurde ab dem 14. Jahrhundert errichtet.
Dass jedoch auch das noch so kleine Dorf am Main entlang über eine Wehrmauer verfügt ist schließlich dem Umstand zu verdanken, dass nicht erst Johann Wolfgang von Goethe den Frankenwein zu schätzen wusste („Kein anderer Wein will mir schmecken und ich bin verdrießlich, wenn mir mein Lieblingsgetränk abgeht“ schrieb Goethe einst in einem Brief an seine Frau und meinte damit den Wein aus dem Anbaugebiet des Würzburger Stein). Das „verkehrsgünstig“ gelegene Mainfranken mit seinem weitflächigen, wenn auch auf internationalem Niveau tatsächlich kleinflächigen Anbaugebiet für Weinreben, wurde nicht selten überfallen.
Zum Schutz der wertvollen Reben und des Weins, wappneten der Adel und die geistliche Hoheit der Region die Gemeinden gegen unliebsame Übergriffe von außen mittels steinerner Mauern und sonstiger Wehranlagen.
Von Weltkrieg und Zerstörung weitestgehend verschont
Dass Ochsenfurt heute – sieht man vom Kontrast der in Ochsenfurt beheimateten Zuckerfabrik einmal ab – wirkt, als ob hier die Zeit stehen geblieben ist, verdankt man auch dem Umstand, dass die Stadt am Main den zweiten Weltkrieg fast schadlos überstand.
Gleichwohl die alte Mainbrücke in Zusammenhang mit dem Einzug der amerikanischen Besatzungstruppen 1945 gesprengt und im Ochsenfurter Forst zu dieser Zeit erbitterte Kämpfe ausgetragen wurden – das Stadtbild blieb darüber hinaus glücklicherweise gänzlich erhalten. Und so kann man auch heute noch überaus beeindruckende Stadttore, Wehrtürme oder eine Kirche mitten in der Altstadt bestaunen, die bereits seit gut 700 Jahren auf ihrem Kulturhügel thront und hoffentlich noch mindestens weitere 700 Jahre dort zu bestaunen sein wird.
Die Altstadt von Ochsenfurt muss man mit allen Sinnen erkunden. Dabei ist es schön und gut, wenn man einen der vielen Sonnentage in Mainfranken erwischt. Es schadet aber gewiss auch nicht, an einem trüben, verregneten Tag durch Gassen, Hauptstraße und den Stadtgraben zu schleichen. Denn gerade dann ist das Gefühl, sich in einer anderen Zeit zu befinden, vielleicht besonders groß.
Und nicht nur im Sommer lohnt ein Besuch. Auch im Winter, wenn – was leider immer seltener vorkommt – Stadtgraben und Dächer weiß bedeckt sind.
Fachwerk, uralte Gemäuer & Sakralbauten
Um den mittelalterlichen Ursprung der Stadt Ochsenfurt sehen und erspüren zu können, muss man indes die Stadt noch gar nicht betreten haben. Die außergewöhnlich gut erhaltene Stadtmauer und ihre teils imposanten Wehrtürme, in denen bisweilen noch heute Kanonenkugeln aus dem 7-jährigen Krieg stecken, ermöglichen es einem sehr schnell zu erfassen, wie alt und gleichermaßen fränkisch die Gemäuer sind, auf die man sich zubewegt.
Dass Ochsenfurt auf viele Jahrhunderte Geschichte zurückblickt, kann man somit bereits von außerhalb der Altstadt gut erfassen. Die für Franken so typischen Fachwerkbauten findet man schließlich innerhalb der mittelalterlichen Ummauerung – ebenso wie die Sakralbauten, die in einer fast 1.300 Jahre alten Stadt wie der von Ochsenfurt natürlich ebensowenig fehlen.
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Ausmaße der Altstadt / Begehbarkeit
Die Altstadt erstreckt sich über ein Gebiet von rund 400 Meter Länge und 500 Meter Breite und grenzt im Norden unmittelbar an den Main. Damit sind alle Sehenswürdigkeiten gut zu Fuß erreichbar. Doch man sollte sich hiervon nicht täuschen lassen. Um alles gebührend erleben zu können, wird man deutlich mehr als „ein Stündchen“ einplanen müssen.
Damit Besucher hierbei nicht mit Verkehrslärm und vollen Straßen kämpfen müssen, herrschen in Ochsenfurt seit geraumer Zeit Verkehrsberuhigung und Schrittgeschwindigkeit. Zwar fahren PKW über die Hauptstraße der Altstadt. Man bekommt jedoch rasch den Eindruck, dass man als Fußgänger und Radfahrer in Ochsenfurt Chef im Ring ist.
Falls Sie die Stadt nun von der Liste an sehenswerten Ortschaften entlang des Mains streichen wollen würden, da Sie mit dem PKW unterwegs sind: Keine Bange. Parkplätze in unmittelbarer Randlage der Altstadt gibt es mehr als genug. Entweder man nutzt das Parkhaus, welches sich am östlichen Stadttor befindet. Oder aber man parkt seinen PKW kostenlos am großflächigen Mainparkplatz, welcher im Norden unmittelbar an die Altstadt grenzt.
Die Altstadt erkunden
Stadtmauer & Wehranlagen
Wie aber nun die Ochsenfurter Altstadt genau erkunden? Eine Möglichkeit wäre, diese ganz oder teilweise zu umrunden und sich sozusagen außen an der Stadtbefestigung entlang zu bewegen. Dabei sollte man unbedingt den Süden und den Westen der Altstadt in Angriff nehmen und an der Ringmauer und teils durch den ehemaligen Stadtgraben, am Zwinger entlang spazieren.
Die Wucht der Stadtbefestigung erlebt vielleicht am besten, wer die Besichtigung im Westen beginnt und dann im Süden am Zwinger und bis zum östlichen Ende der Altstadt fortsetzt. Hierzu sollte man idealerweise vom Mainparkplatz aus starten und sich von dort in die Untere Klingengasse begeben.
Am Anfang der Unteren Klingengasse steht zur rechten Hand bereits eines der ältesten Gebäude der Stadt, das untere Tor, bzw. die alte Schmiede.
Am Ende der Unteren Klingengasse betritt man die Hauptstraße. Rechts davon: Das Klingentor. Dieses durchschreitet man, um hiernach schließlich links in den Stadtgraben einzubiegen. Von dort hat man den perfekten Blick von außerhalb der Wehranlage auf die Stadt. Weiter führt der Weg dann entlang von Mauern und Stadtgraben.
Auf diesem passiert man u.a. den Nikolausturm und den Pulverturm. Am Nikolausturm entlang hat man indes einen guten Blick auf das für seine Zeit gewaltige Domkapitelsche Pallatium. Das imposante Gebäude stammt aus dem späten 13. Jahrhundert und diente den Geistlichen des Würzburger Domkapitels als Wohnsitz und Lagerraum. Als Lagerraum wurde es vorwiegend – wie könnte es anders sein – zum Lagern von Wein verwendet. Der Nikolausturm ist der Bergfried des Domkapitelschen Palatium, das urpsrünglich eigens ummauert war. Der große Turm war somit eine Art Hauptturm zum Zweck der Verteidigung des Gebäudekomplexes, zur Aussicht auf das Umland der Stadt und möglicherweise herannahende Feinde, sowie zur Lagerung von Waren.
Von dort aus geht es, parallel zum Zwinger gelegen, weiter an den Wallantlagen entlang. Schließlich führt der Weg links ab und man findet sich in Steinwurfnähe zum oberen Tor wieder, dem östlichen Stadttor aus dem 14. Jahrhundert.
Altes und neues Rathaus von Ochsenfurt
Ochsenfurt verfügt über ein altes und ein neues Rathaus. Im alten Rathaus ist heute die Stadtbibliothek Ochsenfurt untergebracht. Man kann das Gebäude nicht verfehlen, wenn man sich vom oberen Tor Richtung neues Rathaus und schließlich St. Andreas Kirche begibt. Das alte Rathaus mit seinem gut sichtbaren Pranger, liegt direkt an der Ecke Hauptstraße / Brückenstraße, gegenüber der Hauptkirche St. Andreas. Es stammt aus dem 15 Jahrhundert, wurde jedoch nur wenige Jahre genutzt, bis schließlich der Bau des neuen Rathauses begann.
Das neue Rathaus dient auch heute noch als Sitz des Bürgermeisters der Stadt. Das freistehende, gotische Gebäude mit Satteldachbau ist zentral in der Hauptstraße gelegen. Es stammt aus dem späten 15. Jahrhundert.
Besonders sehenswert ist dessen Figurenspiel des Lanzentürmchens. Zu jeder vollen Stunde versetzt das Figurenspiel eigentlich alle für die damalige Zeit wichtigen Elemente der Stadt in Bewegung. So stehen unter anderem Ochsen für die Stadt als Ganzes, das Skelett mit der Sanduhr mahnt zu Demut, ebenso wie die Monduhr. Bärtige Männer, die Ratsherren der Stadt, blicken aus sich öffnenden Fenstern gemeinsam mit dem Bürgermeister über die Stadt Richtung Westen.
Hauptkirche St. Andreas
Die Hauptkirche St. Andreas liegt klassisch auf einem kleinen Kulturhügel am westlichen Ende der Hauptstraße. Hier stand bereits im 9. Jahrhundert nach Christus die Kirche des Ortes, deren Bau durch den Kanzler Ludwigs des Frommen (letzer gesamtfränkischer Kaiser und Sohn Karls des Großen) in Auftrag gegeben wurde.
Wie so oft zerfielen Bauten nach Feuer oder Überfällen, um auf deren Ruinen hiernach neu errichtet zu werden. Daher wohl auch die leicht erhöhte Lage der St. Andreas Kirche .
Der sechsstöckige Glockenturm der Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert. Zu eben dieser Zeit fand auch die Weihe der heutigen St. Andreas Kirche statt (1288 n. Chr.). Chor und Sakristei wurden im 14. Jahrhundert, die gotischen Seitenkapellen im 15. Jahrhundert erbaut.
Die St. Andreas Kirche beherbergt im Inneren unter anderem eine Reihe sehr alter und wertvoller Holzfiguren. Darunter befindet sich etwa die Figur des Heiligen Nikolaus, eine Arbeit des bedeutenden Bildhauers Tilman Riemenschneider.
Warum an dieser Stelle eine eigene Seite über den Main? Nun, da wäre etwa der Mainrad-Weg aus touristischer Sicht zu nennen. Jedoch ist der Main insgesamt für die Region und Ochsenfurt so bedeutsam, dass ihm an dieser Stelle geradezu ein eigenes Kapitel gewidmet werden muss.
Mainfranken = Sonne & Weinberge
Ochsenfurt ist nicht nur eine Bierstadt. Dass eine Stadt wie Ochsenfurt in Franken trotz ihrer überschaubaren Größe gleich über zwei Brauereien verfügt verwundert in Bayern nicht. Was die Brauereidichte angeht ist Bayern in Deutschland führend. Mehr noch. In ganz Europa gibt es keine größere Ansammlung an Bierbrauern als in Franken.
Das Bier jedoch, folgte dem Wein erst nach. Dem war nämlich einst eine Laus über die Leber gelaufen. Die genaueren Umstände sind hier beschrieben.
Dennoch prägt der Wein nicht nur die Kultur und in früherer Zeit die Wirtschaft der Region. Darüber hinaus prägt der Weinanbau das gesamte Erscheinungsbild Mainfrankens. So haben nicht wenige kleiner Gemarkungen entlang des Flusses ihre hübsche mittelalterliche Ummauerung letztendlich den Reben zu verdanken.
Und was gehört zum Weinanbau unbedingt dazu? Neben der Hanglage, welche es Dank des Mains hier im Überfluss gibt (wenn auch meist nicht so steil wie anderswo): Das passende Klima. Gefühlt ist das Wetter in Mainfranken eigentlich immer irgendwie besser als in vielen anderen Regionen Deutschlands. Und in einer Untersuchung aus dem letzten Jahrzehnt wurde Franken sogar das im Allgemeinen schönste Wetter in Deutschland zugeordnet.
Mainfranken wiederum ist nicht nur eine der trockensten Regionen in Deutschland, sondern auch die mit Abstand trockenste Zone in Bayern. Wenngleich auch die Ochsenfurter – das muss wohl irgendwie einfach so sein – nicht selten über ihr vermeintliches „Schmuddelwetter“ schimpfen.
Fakt ist: Der Klimawandel macht nicht vor den Türen Mainfrankens halt. Kein Wunder, dass Unwetter und Überschwemmungen auch hier zunehmen. Kein Zufall, dass die höchste jemals in Deutschland gemessene Temperatur im Maindreieck, genau genommen in Kitzingen, gemessen wurde.
Das Gesicht des Mains – der Main gibt Gesicht
Wie bedeutsam der Main ist, kann man nicht nur an den zahlreichen Weinfesten festmachen. Verlässt man das Maintal und fährt oder geht man die Hänge hinauf, verschwindet kurz dahinter sehr rasch der abwechslungsreiche Charakter der Region. Wer hier – typisch süddeutsch – Berge oder zumindest sehr hügelige Landschaft erwartet, wird jenseits des Maintals erst einmal eines Besseren belehrt.
Der Main definiert das Profil der Region und ist gleichzeitig naturgeografischer Ausreißer. Der Fluss und dessen kleinere Nebenläufe und Nebenarme schnitten sich zum Ende der Eiszeit in die Ebene der Region und formten so die Landschaft.
Dabei sieht der Main heute natürlich nicht mehr so aus wie nach der letzten Eiszeit. Bereits unter Karl dem Großen gab es Bestrebungen, bzw. die Idee eine Komplett-Verbindung der Flüsse Rhein, Main und Donau zu erwirken. Über die Zeit hinweg kam es zu Aushub und Begradigung, was Flussauen und Mäandrieren nachhaltig umgeformt hat.
Und doch: Wer den Main entlang fährt, findet kaumstreng gerade Formen. Vielmehr tummeln sich hier und da Kanten, Zacken, Einbuchtungen oder kleine Inselchen im Flussverlauf. Die Aue wird gesäumt von vielen freien Flächen in denen die Äste mächtiger Bäume in das Wasser ragen und so dem Main eher den Eindruck von Everglades verleihen, denn einer modernen Wasserstraße. Wenn der Vergleich auch stark überzogen ist. Was bleibt: Eine Fluss, eine Wassserstraße, die ihren natürlichen Charakter besser erhalten konnte, als dies bei anderen wichtigen Wasseradern in Europa der Fall ist.
Main in Ochsenfurt – Wirtschaft & Naherholung
Der Main in Ochsenfurt zeigt eben diese vermeintliche Naturbelassenheit an vielen Stellen. So bietet der Fluss nicht nur dem Verkehrswesen und der Industrie seine Dienste an, sondern auch der Touristik und Nahherholung.
Die Naturbelassenheit des Mains insgesamt zeigt sich übrigens auch in der Auszeichnung des Main-Radwegs. Als erster seiner Art wurde die 600 km lange Strecke vom Ochsenkopf, bzw. Creußen bis nach Mainz-Kastel vom ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) für seine naturnahe und landschaftlich reizvolle Gebiete mit fünf Sternen ausgezeichnet. Dass Ochsenfurt an eben diesem Main-Radweg liegt ist indes in der Stadt an vielen Punkten zu spüren. Die Radtouristen sind eigentlich immer und überall präsent. Kein Wunder, bietet gerade der Abschnitt zwischen Ochsenfurt und Würzburg Natur pur und viele, touristisch höchst-reizvolle Impressionen. Nebst Ochsenfurt selbst unter anderem den kleinen, wenn auch entzückend-romantischen Markt Sommerhausen, durch welchen der Main-Radweg unter anderem führt.
Die Nixe ist mittlerweile überregional bekannt. Das kleine Schiff setzt seit 2007 Passagiere über den Fluss, nachdem die alte Mainbrücke jahrelang aufgrund von Sanierungsarbeiten gesperrt war. Nach Fertigstellung der Arbeiten hatte die Nixe ihren Dienst eigentlich getan. Jedoch kam die Fähre so gut an, dass sie mittlerweile fester Bestandteil Ochsenfurts geworden ist.
Nördlich der Altstadt und Richtung Osten schließt sich ein Naherholungsgebiet an, das bei Ochsenfurtern überaus beliebt ist. Hier tummeln sich eigentlich immer Spaziergänger und berittene Pferde, welche im Reitverein Ochsenfurt beheimatet sind.
Überquert man den Fluss via neue Mainbrücke (was aktuell nicht möglich ist, da diese gerade neu errichtet wird) und blickt nach rechts, fällt ein Sportzentrum mit u.a. Tennisplätzen, Fußballplatz und Freibad auf. Dieses Areal befindet sich tatsächlich auf einer Flussinsel, der Main Insel.
Spaziert man im Süden der Stadt die breite Flussaue Richtung Osten entlang, rückt – die Altstadt mit ihrem mittelfränkischen Erscheinungsbild im Rücken – die Zuckerfabrik mehr und mehr ins Blickfeld. Ein Dreigestirn aus wunderschöner Flussaue, Fabrikanlage und Mittelalterstadt, welches seinesgleichen suchen dürfte.
Die Zuckerfabrik als wichtiger Gewerbesteuergarant wiederum, gäbe es in Ochsenfurt ohne den Main sicherlich nicht. Die einstige Zuckerfabrik Franken GmbH fusionierte 1988 mit der Süddeutsche-Zucker-AG und ging so in der Südzucker AG Mannheim/Ochsenfurt auf. Dem größten Zuckerproduzenten der Welt.
Wer will, kann den Weg am Fluss bis ins nahe gelegene Marktbreit beschreiten. Die Kleinstadt am südlichsten Punkt des Maindreiecks bietet einige reizvolle Sehenswürdigkeiten. Unbedingt empfehlenswert: Das Malerwinkelhaus. Dort kann etwa die Dauerausstellung „Römerkabinett“ besichtigt werden, welche Artefakte des Römerlagers Marktbreit aus dem 1. Jahrhundert zeigt.
Die spezielle Exponiertheit des Maindreiecks in Mainfranken führt dazu, dass die Weinreben im Maintal besonders gut reifen. Zwar bedingen Klima und Böden, dass der hiesige Wein in Sache Süße nicht mit seinen Konkurrenten etwa aus den rheinischen Regionen Schritt halten kann. Das muss er aber auch gar nicht.
Wein prägt Mainfranken und die Stadt Ochsenfurt
Wenngleich Ochsenfurt ebenso als Bierstadt gilt und nicht nur als Weinstadt. Der Wein prägt die Stadt in besonderem Maße, oder besser gesagt der Weinanbau.
Denn genau genommen dürften Besucher wohl drei Eindrücke von Ochsenfurt im Gedächtnis behalten, wenn sie die Stadt im Maindreieck wieder verlassen: Die Altstadt selbst mit ihrem mittelalterlichen Charakter, die Zuckerfabrik, die einfach nicht aus Ochsenurt wegzudenken ist und die Weinberge.
Dabei ist das prägende Gewicht der Weinberge gerade in Ochsenfurt noch moderat. Zwar sind die am Nordhang (und damit gen Süden, oder besser gesagt Südsüdwesten exponierten) aufsteigenden Reihen an Weinreben auch hier unverkennbar. Doch ist dies kein Vergleich zu anderen Städten und Ortschaften in unmittelbarer Nähe. Der Markt Frickenhausen beispielsweise, gelegen in etwa gegenüber der Zuckerfabrik auf der anderen Mainseite, „ertrinkt“ geradezu in Weinanbau.
Die Gründe für die in Ochsenfurt etwas moderatere Dominanz des Weinanbaus sind vielfältig. Ochsenfurt ist eine der ältesten Städte am Main. Sie kam relativ früh zu gewissem „Reichtum“. Dieser Standortfaktor begünstigte unter anderem die frühzeitige Ansiedlung von Hangflächen, die dann recht rasch zu Wohnflächen wurden.
Hinzu kommt natürlich, dass die Altstadt linksmainisch liegt, die für Wein begehrte Lage jedoch vielfach rechts des Mains zu finden ist. Also dort, wo wie bereits beschrieben eine besonders gute Ausrichtung der Reben Richtung Süden, bzw. Westen besteht.
Und doch ist der Wein in Ochsenfurt wie überall in der Region äußerst präsent. Mit dem Frankenwein wächst man hier regelrecht auf. Kaum eine Familie hat nicht irgendwie – und sei es nur über Bekannte – Bezug zu einem der Weingüter in der näheren Umgebung. Die Weinfeste sind fester Bestandteil des Kulturkalenders der Stadt und der Region. Auch in Ochsenfurt gibt es selbstverständlich eines! Dieses findet jährlich Ende Juli im – wie könnte es anders sein – Ochsenfurter Stadtgraben statt.
Standortfaktoren Wein: Main, Klima & Böden
Gerade das besondere Mikroklima und die geologische Einzigartigkeit, dass hier Keuper, Buntsandstein und insbesondere Muschelkalk aufeinandertreffen, halten Experten für einen ausschlaggebenden Erfolgsfaktor des Frankenweins.
Ohne die Böden und allen voran ohne den Fluss, den Main, gäbe es nicht nur keinen Frankenwein. Ohne den Main kein Mainfranken. Der Main prägt seit hunderten von Jahren das Erscheinungsbild und auch das Leben in der Region.
Doch warum prägt gerade hier ein Fluss die Landschaft und die Kultur so außergewöhnlich stark? Die Antwort lautet: Da neben die Standortfaktoren Klima und Boden die Besonderheit des Maindreiecks tritt. Durch die markante Biegung des Flusses – dem Maindreieck eben – ist mittels Hanglage eine Ausrichtung der Reben möglich, die sozusagen mehr direkte Sonneneinstrahlung bietet als anderswo.
Das Klima in Mainfranken und so auch in Ochsenfurt ist für den Weinanbau äußerst vorteilhaft und schnell beschrieben. Aufgrund der Mittelgebirge, welche das Maindreieck umrahmen (Rhön im Norden, Spessart im Westen und Steigerwald im Osten) gehört die mainfränkische Region zu den Gebieten in Deutschland mit der geringsten Niederschalgsmenge einerseit und den meisten Sonnentagen andererseits.
Kurz gesagt: Wenn die Wolken die drei Mittelgebirge erst einmal überquert haben, ist das meiste Wasser schon vom Himmel gefallen. Dies bedeutet natürlich nicht, dass es nicht auch hier extreme Wetterlagen mit Starkregen, Hagel oder auch Winterstürme geben kann und auch tatsächlich immer wieder gibt.
Wirtschaftsfaktor Wein
Die wirtschaftliche Bedeutung des Weins für die Region – und dies bereits seit vielen hundert Jahren – kann gar nicht deutlich genug herausgestellt werden.
Das Bier (Ochsenfurt verfügt über zwei Privatbrauereien) folgte dem Wein erst im ausgehenden 19. Jh. nach. Begünstigt durch eine zu Beginn des 20. Jahrhunderts auftretende, regelrechte Krise im Weinanbau. Diese wurde durch eine besonders aggressive Form der Reblaus ausgelöst, durch welche so manche Stadt im Maintal in wirtschaftliche Bedrängnis geriet. Durch verschiedene Maßnahmen wie der Etablierung neuer Rebsorten und einer Reform der Weinanbauflächen konnte der Niedergang der fränkischen Weinkultur jedoch verhindert werden.
Heute trägt Mainfranken in großen Teilen dazu bei, dass Bayern die drittgrößte Weinanbaufläche in Deutschland stellt. Frankenwein ist indes überaus beliebt und kann mit Fug und Recht zu den was Qualität und Renommee angeht besten in der Welt gezählt werden.
Visitochsenfurt – besuchen Sie die Mittelalterstadt am Main. Aber vergessen Sie das Umland von Ochsenfurt nicht. Es lohnt sich!
Mainfranken entdecken – von Ochsenfurt aus
Die Aussage, dass Ochsenfurt eine Reise wert ist, kann auch dadurch untermauert werden, dass die Stadt nicht nur ein kulturessel Erbe besitzt, sondern vielmehr in einen historisch gewachsenen, sakralen und kulturellen Speckgürtel eingebettet ist. Im Umland warten touristische Highlights wie Würzburg oder auch Rothenburg ob der Tauber auf Ihren Besuch. Oder wahrliche Kleinode wie beispielsweise Sommerhausen.
Dass Ochsenfurt gegen eine Stadt wie Würzburg mit ihrem UNESCO Weltkurlturerbe (Würzburger Residenz) touristisch gesehen nicht Schritt halten kann ist klar. Würzburg bietet etwas, dass Ochsenfurt nicht zu bieten vermag. Gleichermaßen ist es jedoch umgekehrt. Warum also nicht Ochsenfurt als Ausgangspunkt nehmen, um das fränkische Mittelalter zu entdecken, Weinkultur, und fränkische Lebensart zu erleben?
Mit Ochsenfurt wartet eine der ältesten Städte am Main auf Sie. Das Ganze – und dies etwa im Vergleich zu Würzburg – höchst kompakt.
In der Ochsenfurter Altstadt erwartet Sie mittelalterliches Flair. Eine uralte Kirche etwa, deren Geschichte bis ins 9. Jahrhundert zurück reicht und in ihrer heuteigen Ausprägung im 13. Jahrhundert geweiht wurde. Dass ein solch altes Gotteshaus über bemerkenswerte Kunstschätze verfügt, etwa eine Nikolausfigur des berühmten Bildhauers Tilman Riemenschneider, versteht sich da fast von selbst. Das gotische Rathaus kann sich allein schon aufgrund seines Glockenspiels, bzw. dem, was alles „zur vollen Stund“ dort geschieht der Aufmerksamkeit seiner Stadtbesucher sicher sein. Stadtmauer, uralte Wehrtürme und Stadttore – schlendern Sie einfach den Stadtgraben entlang, dann werden Sie schon sehen!
Darüber hinaus liegt Ochsenfurt in einer Kulturregion, die nicht umsonst eine ureigene Bezeichnung erhalten hat: „Mainfranken„. Im weitesten Sinne kann hiermit das Gebiet des Mainverlaufs zwischen Bamberg, Würzburg und Aschaffenburg verstanden werden. Mit Ochsenfurt mittendrin.
Die Größen: Würzburg, Bamberg und Rothenburg ob der Tauber
Bereits die frühen Frankenkönige und -kaiser nutzten den Main als Entwicklungsachse in Richtung Osten ihres Reiches. Damit in Zusammenhang steht auch die Etablierung der katholischen Bistümer Würzburg (8. Jh.) und Bamberg (11. Jh.) mittels derer auch die Christianisierung in der Region gefestigt werden sollte. Dies trifft insbesondere auf die frühe Gründung des Bistums Würzburg zu.
Sowohl Würzburg als auch Bamberg verfügen über ein einzigartiges, fränkisches undsakrales Erbe. Dies zeigt sich schon im Status „Weltkulturerbe“, welchen die UNESCO der Würzburger Residenz und der Altstadt von Bamberg verliehen hat.
Etwas abseits und nicht (!) zu Mainfranken zählend, liegt Rothenburg ob der Tauber. Die, man kann fast sagen weltberühmte Stadt, liegt rund 40 km südlich von Ochsenfurt im Regierungsbezirk Mittelfranken. Rothenburg wird heute von Heerscharen von Touristen aus der ganzen Welt besucht. Kein Wunder: Nirgendwo sonst findet man wohl eine solche Dichte an mittelalterlichen Gebäuden, die in Ihrem Ursprung erhalten sind. Insgesamt bilden Stadtbefestigung und die Gesamtheit der dortigen Kulturdenkmäler ein perfektes mittelalterliches Ensemble, das wohl einzigartig ist.
Mainfränkische Kleinode
Wer Mainfranken entdecken, fühlen und schmecken will, der sollte jedoch unbedingt nicht nur den Größen der Region seine Aufmerksamkeit schenken. Wer fränkisches Flair, fränkische Küche und Lebensart gepaart mit mittelalterlicher Geschichte und Architektur erleben will, sollte sich unbedingt auch in die kleineren Städte begeben.
Auch Ochsenfurt zählt mit seinen gut 8.000 Einwohnern hierzu. Der besondere Reiz der Mittelalterstadt Ochsenfurt wurde bereits an anderer Stelle verdeutlicht. Ochsenfurt kann darüber hinaus jedoch als idealer Ausgangspunkt zur Entdeckung der Region angesehen werden. Die generelle Lage, die Anbindung über ein ganzes Netz an wichtigen Straßen, Fahrradwegen, die Wasserstraße Main und Übernachtungsmöglichkeiten von groß bis klein – alles vorhanden.
Einen Tagesausflug ist unbedingt auch Volkach wert. Volkach liegt an einer natürlichen Schleife des Mains, der Mainschleife. Die Stadt von ähnlicher Größe wie Ochsenfurt blickt auf die vielleicht längste Tradition des Weinbaus in der Region zurück. Wer fränkischen Weinbau im wahrsten Sinne des Wortes erleben will, wird in Volkach bestens bedient. Das kleine Städtchen wird wörtlich gesprochen vom Weinbau regelrecht umschlungen.
Richtig klein, jedoch nicht weniger sehenswert ist Sommerhausen. Der Markt Sommerhausen liegt in unmittelbarer Nachbarschaft von Ochsenfurt, knapp 8 km entfernt, am Main entlang Richtung Würzburg. Wie soll man diesen Markt beschreiben? Vielleicht trifft es das Adjektiv „romantisch“ am besten. Sommerhausen muss man einfach gesehen haben. Ideal ist es, die knapp 8 km von Ochsenfurt aus mit dem Rad den Main entlang zu fahren. Dort angekommen sollte man nichts Großes erwarten. Vielmehr sollte man die noch so kleinen Wege des Markts entlang gehen und das Örtchen einfach auf sich wirken lassen. Dabei fallen neben Gastwirtschaften und überraschend hochpreisigen Hotels vielerlei Galerien auf. Theater gibt es in dem gerade einmal knapp 2.000 Einwohner zählenden Ort außerdem. Das kleinste davon: Das unter Experten berühmte Tortumtheater, in dem bereits Heinz Rühmann gedreht hat. Mehr soll an dieser Stelle gar nicht verraten werden. Schauen sie es sich einfach an!
Leicht schräg gegenüber von Ochsenfurt gelegen, befindet sich der kleine Markt Frickenhausen mit etwas über tausend Einwohnern. Frickenhausen soll an dieser Stelle nicht nur genannt werden, da es fast schon fußläufig von Ochsenfurt aus erreichbar ist. Vielmehr kann auch Frickenhausen als für die Region archetypisch anesehen werden. Von der ersten urkundlichen Nennung an war und ist der Markt praktisch untrennbar mit dem Weinanbau verbunden. In der Stadt befinden sich mittelalterliche Fachwerkgebäude, Stadttore und Kirchen, bzw. eine Kapelle, die man ansonsten in so einem kleinen Ort wohl einfach nicht zu erwarten hätte. Der Weinanbau jedoch und die lange Geschichte auch dieses Ortes machen es möglich. Heute bietet Frickenhausen vor allem Weinnatur pur. Vielleicht machen Sie sich als Besucher einfach mal auf den Weg zur nahe gelegenen Valentinskapelle mitten in den Frickenhäuser Weinbergen. Von dort aus haben Sie einen wunderschönen Blick über die Weinlandschaft von Marktbreit bis Ochsenfurt und natürlich Frickenhausen selbst. Gönnen Sie sich ein Glas Frankenwein, vielleicht auch Mitte August, wenn hier eines der sicherlich schönsten und beliebtesten Weinfeste in Mainfranken abgehalten wird!